Bariatrische OP ohne ausreichende Vorbereitung – Meist keine gute Idee!

Unser zertifiziertes Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie gehörte deutschlandweit zu den ersten Zentren, die auf die Antragsstellung auf eine Kostenübernahme für eine bariatrische OP bei den Krankenkassen verzichtet hat.

Immer wieder erreichen uns seitdem Anfragen von Adipositaspatienten, die sich eine sehr zeitnahe OP wünschen und unser Zentrum manchmal mit falschen Erwartungen aufsuchen. So gibt es durchaus Patienten, die sich erhoffen, wenige Wochen nach dem Erstgespräch einen Magenbypass oder Schlauchmagen zu erhalten.

Diesen Menschen müssen wir leider eine Absage erteilen, denn nur weil wir auf die Antragsstellung verzichten, heißt das nicht, dass wir auch auf eine ausreichende Vorbereitung und einige Voruntersuchungen verzichten.

Der Verzicht auf die Antragsstellung gegenüber den Kassen heißt einzig und allein, dass unsere Patienten die Sicherheit haben, dass die OP durchgeführt wird, wenn alle medizinischen Kriterien für die Umsetzung einer bariatrischen OP sprechen.

Dies bedeutet für die Patienten eine besonders große Sicherheit, denn sie sind nicht mehr von den teilweise willkürlichen Antragsprüfungen durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) abhängig.

Dennoch ist in unserem Zentrum eine ausreichende Vorbereitung durch eine strukturierte Ernährungstherapie absolute Pflicht und auch bei allen anderen Kriterien halten wir uns an die sogenannten S3-Leitlinien zur Prävention und Therapie der Adipositas.

Was unsere Patienten erwarten können ist ein Verzicht auf den Kampf mit den Krankenkassen, aber kein Verzicht auf einen strukturierten Therapieablauf und eine hohe Qualität in der Umsetzung einer OP und der qualifizierten Vorbereitung und Nachsorge.

Dass wir uns so verhalten hat einen guten Grund, denn unsere Praxiserfahrungen haben gezeigt, dass Patienten in der Regel nur dann langfristig von einer Operation profitieren, wenn sie entsprechend vorher informiert werden, wie sie sich auf eine OP vorbereiten können und vor allem, welche Nachsorgestrategien nach einer Magenbypass oder Schlauchmagenoperation wichtig sind.

Immer wieder erreichen uns Nachrichten von Zentren, die sehr viel schneller die ersehnte Operation bei Adipositaspatienten durchführen und wir halten das für falsch.

Wichtig ist es unserer Ansicht nach, den Patienten einige Hürden im bürokratischen Ablauf zu ersparen, aber das darf nicht auf Kosten der Sicherheit oder Qualität der Therapie passieren.

Ihr
PD Dr. med. Günther Meyer
Chefarzt der WolfartKlinik und Leiter des Zentrums für Adipositas und Metabolische Chirurgie München Gräfelfing für Adipositas München

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Vor einem Redo- oder Revisionseingriff steht immer die saubere Abklärung der Ursache!

Nicht jede bariatrische Operation erfolgt immer reibungslos und viele Komplikationen bzw. Probleme, die durch den Ersteingriff entstehen, stellen für Patienten eine besondere Belastung, aber auch gewisse gesundheitliche Risiken dar. Dies betrifft sowohl starke Refluxbeschwerden, wie auch das Auftreten des sogenannten Dumpingsyndroms oder ein erneuter Gewichtsanstieg.

Dennoch heißt es hier, nicht in „blinden Aktionismus“ zu verfallen, sondern durch etablierte Diagnoseverfahren und eine ausführliche Anamnese, die Ursachen für die Komplikationen herauszufinden.

Nur wer sein Ziel kennt, kann es auch treffen und dies gilt insbesondere auch im Bereich der Medizin. So führen wir im Zentrum bei diesen Patienten einige Untersuchungen durch, die meist ganz unterschiedliche medizinische Fachrichtungen mit einbinden. Dies können neben Ernährungsberatern und Psychologen auch Endokrinologen, Internisten oder Radiologen sein. Auch kann häufig eine Gastroskopie (Magenspiegelung) notwendig sein. Diese führen wir in unserer Abteilung immer selbst durch.

Erst wenn wir die Ursache lokalisiert haben, können wir mit unseren Patienten gemeinsam eine zielführende und nachhaltig wirksame Therapiestrategie erreichen und die muss nicht immer mithilfe der Chirurgie umgesetzt werden.

Sowohl die medikamentöse Therapie wie auch die Unterstützung durch eine Ernährungs- oder Verhaltenstherapie kann hier therapeutisch sinnvoll sein. Sollte eine chirurgische Intervention notwendig sein, so gibt es auch hier meist unterschiedliche Optionen.

Hier gilt es die aktuellen Erkenntnisse aus Forschung und Praxis mit einzubringen und für jeden Patienten eine individuelle Lösung für seine Probleme zu finden.

Ihr Dr. med. Min-Seop Son
Leitender Oberarzt und stellv. Leiter des Zentrums für Adipositas und Metabolische Chirurgie München Gräfelfing für Adipositas München

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Der Nachsorgeworkshop für SHG-Leiter – eine großartige Idee!

Wir müssen den „Nachsorge-Workshop“, der exklusiv für SHG Leiter aus Deutschland und der Schweiz am 9. / 10. November 2019 bei uns in der Wolfart Klinik stattfinden sollte, aus organisatorischen Gründen leider absagen. Der Workshop wird 2020 nachgeholt. Den neuen Termin geben wir voraussichtlich im Dezember bekannt.

Die Selbsthilfegruppe „Dicke Freunde München“ und die Adipositashilfe Deutschland e.V. planen am 9. und 10. November einen Workshop für Leiter von Selbsthilfegruppen aus Deutschland und der Schweiz.

Das Thema Nachsorge nach einem bariatrischen bzw. metabolischen Eingriff, stellt sowohl uns Mediziner als auch die Patienten vor große Herausforderungen. Hierbei spielt sowohl das Thema der Supplementierung, also der ausreichenden Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen wie auch die einzelnen Nachsorgeuntersuchungen eine wichtige Rolle. Ein weiteres und ebenso wichtiges Thema ist die richtige Strategie im Umgang mit Komplikationen und einem eventuell erneuten Gewichtsanstieg.

All diese Themen werden in diesem Workshop behandelt und es freut uns, dass das Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie in München Gräfelfing diese Veranstaltung begleiten und unterstützen darf.

So wird die Veranstaltung in der WolfartKlinik stattfinden und unsere beiden leitenden Mediziner (PD Dr. med. Günther Meyer und Dr. med. Min-Seop Son) werden als Referenten unterschiedliche Themen aus dem Bereich der Nachsorge behandeln.

Neben unserem Adipositaszentrum wird die Adipositashilfe Deutschland e.V. und die „Dicke Freunde München“ von Medizinern aus Deutschland und der Schweiz unterstützt, die ebenfalls nach München anreisen und Vorträge halten werden.

Das genaue Programm sowie ein Online Anmeldeformular finden Sie auf medizinkompetenz.com.

Wir freuen uns auf diese sicherlich informative und spannende Veranstaltung und das Treffen mit vielen bekannten, aber auch neuen Gesichtern aus dem Bereich der Medizin und der Selbsthilfeszene.

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