Adipositas – Kinderwunsch durch PCO-Syndrom gefährdet

Wenn ein Paar sich ein Baby wünscht dann hoffen meist beide, dass es rasch klappt mit dem Schwanger werden. Bei Adipositas handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die auch diesen Lebensbereich sehr negativ beeinflussen kann. Im Fokus steht das sogenannte PCO-Syndrom (Polyzystische Ovar- oder Ovarial-Syndrom), was bei über 10 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft verhindert oder deutlich erschweren kann. Aber auch andere Veränderungen im hormonellen Stoffwechsel werden mit der Adipositas in Verbindung gebracht.


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Das PCO Syndrom

Was ist das PCO-Syndrom?

Anhand verschiedener Symptome lässt sich erkennen, was das PCO-Syndrom ist. Wer sich fragt, was ein PCO-Syndrom ist bzw. ob eine Erkrankung vorliegt, sollte auf verschiedene, körperliche Erscheinungen achten. Bleibt die Regelblutung aus oder liegen starke Zyklusschwankungen vor, verliert die Patientin Kopfhaare oder entwickelt gar eine eher männliche Körperbehaarung, könnte ein PCO-Syndrom vorliegen. Erfahren Sie im Folgenden, was PCO ist und welche Folgen die Erkrankung haben kann.
„Was ist PCO?“ ist eine der am häufigsten gestellten Fragen von Patientinnen. Bevor wir Ihnen detailliert Ursachen und Auswirkungen der Erkrankung erläutern, wollen wir auf das Thema „PCO – was ist das?“ näher eingehen:
Bei Frauen gehört das PCO-Syndrom zu den häufigsten Hormonstörungen. Studien gehen davon aus, dass zwischen 5 und 10 Prozent der Frauen davon betroffen sind. PCO ist die Abkürzung für Polyzystische Ovarien, die eine bestimmte Veränderung der Eierstöcke beschreibt. Im Vergleich zu gesunden Eierstöcken ist die Anzahl kleiner Eibläschen wesentlich größer, als bei gesunden Eierstöcken. Nicht zu verwechseln sind diese Auswüchse mit Zysten, die andere Ursachen haben. Wer unter dem PCO-Syndrom leidet, hat eine erhöhte Anzahl männlicher Hormone im Blut. Die Eisprünge sowie Regelblutungen und der gesamte Zyklus geraten aus dem Rhythmus. Langfristig kann ein unbehandeltes PCO-Syndrom zu Bluthochdruck und arterieller Verkalkung führen.


Die Ursachen des PCO-Syndroms

… sind nicht endgültig geklärt. Sowohl genetische Faktoren (erbliche Veranlagung) als auch Umwelteinflüsse, wie etwa Bewegungsmangel oder eine Mangelversorgung, können das Entstehen und den Fortschritt dieser Erkrankung begünstigen. Als erwiesen gilt, dass krankhaftes Übergewicht (Adipositas) – sowohl im negativen als auch im positiven Sinne – wesentlichen Einfluss auf diese Erkrankung hat. Denn für die Entwicklung des PCO-Syndroms scheinen veränderte Hormongegebenheiten maßgeblich verantwortlich zu sein. Mehrere Störungen des Hormonhaushaltes verstärken sich hierbei gegenseitig. Betroffen sind vor allem die Gruppe der männlichen Sexualhormone, die sogenannten Androgene, sowie weitere Hormone der Hirnanhangdrüse (Hypophyse).

Das Hormonsystem des Menschen

… ist ein sehr komplexes und ausgeklügeltes System und viele der hier bereits genannten Hormone beeinflussen sich gegenseitig. Wird dieser hormonelle Stoffwechsel gestört, kann dies Auswirkungen auf ganz unterschiedliche Körperfunktionen und Stoffwechselabläufe haben. Dies hängt im Wesentlichen davon ab, welche Hormone betroffen sind. Um es kurz zu benennen: Es kann sowohl ein zu viel an Östrogen, also eine Östrogendominanz, und / oder der Überschuss an männlichen Hormonen (Hyperandrogenämie) sowie ein krankhaft erhöhter Insulinspiegel (Hyperinsulinämie) für die Entstehung der oben genannten PCOS-typischen Symptome verantwortlich sein. Häufig kommen aufgrund der Wechselwirkung der unterschiedlichen Hormone gleich mehrere hormonell bedingte Veränderungen vor.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit mit PCO-Syndrom schwanger zu werden ist, sollten Sie unbedingt von einem Experten abklären lassen. Denn trotz PCO schwanger zu werden, kann ein mühsamer Prozess sein. Bis zu 10 Prozent der weiblichen Bevölkerung im gebärfähigen Alter ist durch das PCO-Syndrom bei Schwangerschaft und Geburt erhöhten Risiken ausgesetzt. Schwanger werden mit PCO bedeutet für den gesamten Organismus eine deutlich größere Belastung als die Schwangerschaft bei einer gesunden Frau. Wie lange es dauert, mit dem PCO-Syndrom schwanger zu werden, hängt von der gewählten Behandlung und dem Durchhaltevermögen der Betroffenen ab.

Eine wesentliche Ursache für die Entstehung dieser Krankheit ist das Körpergewicht

Insbesondere Adipositas-Patientinnen leiden deutlich häufiger unter dem PCO-Syndrom als normalgewichtige Patientinnen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn vor allem das sogenannte viszerale Fett, also das Fett im Bauchbereich ist stoffwechselaktiv und beeinflusst maßgeblich ganz unterschiedliche hormonelle Stoffwechselprozesse. Eine Schwangerschaft mit Adipositas ist für den gesamten Organismus eine zusätzliche Belastung. Falls Sie sich fragen, ob Sie zu dick, um schwanger zu werden, sein könnten, geben Sie Ihre Daten in den BMI-Rechner ein. Sind Ihre Werte adipös, sollten Adipositas und Schwangerschaft gleichermaßen durch Ärzte begleitet und behandelt werden.
Häufig findet sich auch eine sogenannte Insulin-Resistenz. Das bedeutet, dass die Rezeptoren für das Hormon „Insulin“, das sich um die Aufnahme von Zucker in die Zellen kümmert, nicht mehr voll funktionsfähig sind. Der Körper reagiert zunächst mit einer vermehrten Insulinausschüttung (Hyperinsulinämie). Es entwickelt sich eine Zuckerintoleranz bzw. eine diabetische Stoffwechsellage. Die diabetische Stoffwechsellage verschlimmert die Symptome des PCO-Syndroms. Auch Diabetes sollte immer von Fachärzten behandelt werden, damit nicht zusätzliche Belastungen durch Adipositas, Schwangerschaft und Diabetes den Organismus belasten. Statt einfach schwanger mit Adipositas zu werden oder adipös den Kinderwunsch zu verfolgen, könnten eine Ernährungsumstellung bzw. ein Magenballon oder eine OP vor der Schwangerschaft zu einem gesunden und fertilen Körper führen.

Bis zu 75 Prozent der betroffenen Frauen sind adipös

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine Adipositas ab einem BMI von über 30kg/m² vor. Dabei wird in drei über den BMI voneinander abgegrenzte Schweregrade unterschieden (s. BMI-Tabelle).

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Für mehr Informationen empfehlen wir Ihnen unsere Broschüre: Das PCO-Syndrom.

Weitere Stoffwechselveränderungen

Stoffwechselveränderungen bei Frauen

Auch andere Veränderungen im hormonellen Stoffwechsel können dem Kinderwunsch im Wege stehen. Übergewichtige produzierten mehr Insulin, wodurch eine Insulinresistenz gefördert wird. Diese kann eine Störung begünstigen, bei der durch einen Überschuss an männlichen Hormonen in den Eierstöcken die Reifung der Eibläschen beeinträchtigt wird. Es kommt dann nur selten oder manchmal gar nicht zu einem Eisprung. Durch das Ausbleiben bekommen viele Frauen keine Menstruation mehr. Ein unregelmäßiger Zyklus oder das Ausbleiben des Eisprungs könnten erste Anzeichen für eine Fehlfunktion der Eierstöcke sein. Hier sind die Ursachen häufig nicht immer einfach zu diagnostizieren und es sollte ein kompetenter Gynäkologe aufgesucht werden. Dieser berät Sie bei einem Kinderwunsch mit PCO und kann eine PCO-Kinderwunsch-Prognose auf Basis Ihrer persönlichen Werte erstellen. Steigern Sie trotz PCO-Syndrom Kinderwunsch-Chancen, indem Sie durch eine Ernährungsumstellung und eine Gewichtsreduktion die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen. Die PCO-Behandlung bei Kinderwunsch und Schwangerschaft sollte niemals vernachlässigt werden.

Stoffwechselveränderungen bei Männern

Auch die Unfruchtbarkeit bei Männern kann die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Bei Männern wirke sich zu viel Fett auf die Zeugungsfähigkeit aus. Dies gilt insbesondere für das sogenannte Viszerale Fett, also das Fett im Bauchraum. Männer mit starkem Übergewicht seien häufiger steril als Normalgewichtige. Ursache dafür seien ein niedriger Testosteronspiegel, eine gestörte Spermienproduktion und eine verminderte Spermienbeweglichkeit.